In den Jahren 1945 – 1947 initiierten Přemysl Pitter und seine Freunde die „Aktion Schlösser“ mit dem Ziel, Kinder aus Konzentrationslagern und tschechoslowakischen Internierungslagern zu retten. In Schlössern nahe Prag (Olešovice, Kamenice, Štiřín, Lojovice und Ládví) wurden Sanatorien für verwaiste jüdische und deutsche Kinder eingerichtet. Hier erhielten sie nach allem, was sie durchgemacht hatten, Gesundheits- und Sozialfürsorge. Die meisten der geretteten Kinder waren im Alter von 3-14 Jahren.
Im Kontext der Nachkriegszeit war die Rettung deutscher Kinder und ihre Erziehung zusammen mit jüdischen oder polnischen Kindern ein ganz außergewöhnliches Ereignis.
P. Pitter und seine Mitarbeiter vermittelten den Kindern Kontakt zum überlebenden Elternteil oder Verwandten. Die Rettungsaktion endete 1947. In diesen zwei Jahren konnten mehr als 800 Kinder gerettet werden.
Das Werk des Humanisten P. Pitter hat es angesichts seiner Aktualität verdient, mit allen Mitteln einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht zu werden. Dieses Ziel verfolgt der Stiftungsfond von P. Pitter und O. Fierz, gegründet vom Verein MILIDU (1980 in Zürich auf Initiative von O. Fierz ins Leben gerufen) und dem Nationalen Pädagogischen Museum und Bibliothek von J.A. Comenius, welche:
- sich um das umfangreiche Archiv von P. Pitter und O. Fierz kümmert;
- Wissenschaftern ermöglicht, Leben und Werk von P. Pitter und O. Fierz zu studieren;
- Archivmaterial sammelt und zugänglich macht;
- mit Schulen und Bibliotheken kooperiert, Konferenzen und Seminare veranstaltet.