P. Pitter besuchte als Mitglied der Sozialkommission des Landes-Nationalausschusses die Internierungslager, in die die deutschstämmige Bevölkerung vor ihrer Ausweisung gebracht wurde. In die „Aktion Schlösser“ nahm er daher später auch deutsche Kinder aus diesen Lagern auf. Dafür wurde er von vielen Tschechen kritisiert. Die Kinder sollten genesen, die Schrecken des Krieges vergessen und versuchen einander zu verzeihen. Die Erziehung der deutschen Kinder war nicht einfach, besonders bei den älteren, die in der Hitlerjugend durch die nationalsozialistischen Propaganda beeinflusst worden waren. Den Erzieherinnen (Marie Štěrbová–Černíková, Klára Mágrová, Dobruše Štěpánková und weitere) gelang es dennoch, diesen Kindern näher zu kommen. Sie verstanden es mit ihnen auch über die Vergangenheit ihrer Familien im Krieg zu sprechen und ihnen die Schönheiten der deutschen Kultur aufzuzeigen, damit sie ihren Nationalstolz auf einem wertvollen Fundament aufbauen konnten.
Hans Wunder (eines der damaligen deutschen Kinder von P. Pitter) sagte: „Meine Erlebnisse und meine Begegnung mit Přemysl Pitter und die Bekanntschaft mit Tante Olga, Tante Dobruše, Maja, Helena, Frau Blanka… zeigten uns, dass es auch andere Menschen gab, die ebenfalls Tschechen sind, die aber ganz anders denken als die, die von Deutschen vielleicht fürchterlich verletzt wurden und die ihnen gegenüber deshalb hasserfüllt waren, und ich bin glücklich, dass ich Onkel Přemysl wohl richtig verstanden habe, dass Liebe zu den Menschen das einzig Wahre ist, das zählt und das sie uns davor bewahrt, selbst Hass zu empfinden, der niemandem nutzt. Dass die deutschen und all die anderen Kinder sicher nichts dafür können, was ihre Eltern getan haben. Und wenn wir hier die richtigen Worte finden und erreichen, dass die Kinder Teil der großen Völkergemeinschaft werden, so ist das der Weg, den Pitter eingeschlagen hat und dem er sein ganzes Leben lang folgte, den er durchsetzte und vertrat.“