Der Bau des Milíč-Hauses auf dem Prager Žižkov wurde durch Spenden von Freunden und Lesern der Zeitschrift Sbratření (Verbrüderung) finanziert, die Přemysl Pitter seit 1924 herausgab. Das Milíč-Haus wurde erbaut, um den Kindern, die keine Betreuung zu Hause hatten, als Hort zu dienen. Es wurde am 24.12.1933 eingeweiht. Es war ein helles, geräumiges, damals noch einstöckiges Haus mit Garten. 1936 wurde noch ein Geschoss hinzugefügt. So entstand eine in dieser Zeit nicht nur in der Tschechoslowakei sondern weltweit einzigartige Kindereinrichtung.
Die Betreuung der Kinder im Milíč-Haus und später auch im Kindersanatorium in Mýto bei Rokycany oblag Erziehern und Hausverwaltern, die diese Arbeit freiwillig und unentgeltlich verrichteten. Die Stadt Prag entlöhnte bis 1938 nur eine Handarbeitslehrerin. Später wurde noch die Stelle einer Kindergärtnerin bewilligt und während des Krieges halfen frisch ausgebildete Erzieherinnen aus. Nach dem Krieg erhielten einige der Erzieherinnen für ihre Arbeit ein Gehalt.
Zu den erfahrensten Mitarbeitern gehörte der hervorragende Pädagoge und Herausgeber von Kinderzeitschriften Ferdinand Krch. Margit Becková unterrichtete im Milíč-Haus Musik und Líza Sattlerová leitete einen regelmäßigen Rhythmuszirkel (beide kamen während des Krieges im Konzentrationslager um). Míla Vavrda führte einen Hort für Jungen und die praktische veranlagte Anna Rottová leitete einen Handarbeitszirkel für Mädchen. Ihr Mann, Josef Rott, amtete als Verwalter. In der Administration arbeiteten Anna Pohorská und Marie Mejtská. Später gesellte sich Magda Pilbauerová dazu, die sich um die Vermittlung von bildender Kunst und Arbeitspädagogik kümmerte, und Milada Horáková, die die betriebliche und pädagogische Leitung des Sanatoriums in Mýto innehatte. Ida Tyčová war Turnlehrerin. Verwalter des Sanatoriums in Mýto war das Ehepaar Pašek.